Was ist The Art of Peace™?
The Art of Peace™ ist ein erfolgreiches Tagesstruktur-Programm aus Dänemark, das für Jugendliche und Erwachsene in schwierigen Lebenssituationen die Chance bietet, sich wieder fit zu machen für die soziale und berufliche Integration. Das Programm wendet sich an Menschen, die mit Blockaden, Strukturlosigkeit und Mehrfachproblematiken zu kämpfen haben: Ausbildungs- und Arbeitslosigkeit, Migrationshintergrund, schulische, familiäre und gesundheitliche Hemmnisse, kognitive Schwächen, ADHS, Burnout, Sucht, Delinquenz, Gewalt, Schulden, Verwahrlosung und Obdachlosigkeit sind wichtige Stichworte dazu.
Wer arbeitslos (geworden) ist, verliert schnell die Stabilität auch in anderen Lebensbereichen. Bald braucht es mehr als nur einen Schritt, wenn man ins Arbeitsleben zurückkommen möchte, denn auf der Schwelle des Arbeitsmarktes fühlen sich Bewerber oft nicht ernst genommen und menschlich allein gelassen. Hier bietet das Programm The Art of Peace™ wirkungsvolle Unterstützung: Ziel ist die Entwicklung hin zur selbstbestimmten Persönlichkeit, die sich ihrer tatsächlichen Stärken und Schwächen bewusst ist. Mit «Peace» als Ziel ist also der «innere Frieden» mit sich selbst gemeint, die grösstmögliche Harmonisierung der sich entgegenstehenden Persönlichkeitsanteile als Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Programmablauf
Das Programm ist angelegt für Gruppen von bis zu 20 Teilnehmenden und dauert von 9 Uhr bis 14.30 Uhr; die Gesamtdauer der Teilnahme wird dabei individuell festgelegt. Es geht darum, bei den Teilnehmenden einen Prozess anzustossen, den sie nach Ende des Programms fortsetzen können, beruflich wie privat. Drei Aspekte stehen dabei im Mittelpunkt: der soziale Austausch, die körperliche Herausforderung und die individuelle Reflexion. An drei Tagen in der Woche trifft sich die Gruppe am Morgen zum gemeinsamen Frühstück, am Kursende noch einmal zum Mittagessen: Hier ist der Platz für gegenseitiges Kennenlernen und gemeinschaftliches Interagieren. Der Hauptteil des Halbtages besteht dann aus einer (an den Kampfkünsten orientierten) Trainingsphase, in der es um Belastbarkeit, Ausdauer und körperliche Grenzen, aber auch um Spielregeln, Wahrnehmung und Rollenflexibilität (Über-/Unterordnung) geht. Zum Abschluss gibt es eine Phase der Reflexion, in der die Teilnehmenden die Erfahrungen des Tages noch einmal sichten und ordnen, je nach Bedarf mit Begleitung durch einen Coach.
Begleitung von Wegen und Übergängen
Am Ende jeder Woche reflektieren die Teilnehmenden mit ihren Coaches die Kurswoche, geben einander Rückmeldungen und Einschätzungen. Nach einigen Wochen bzw. Monaten sollen die Teilnehmenden dann mit ihren Coaches in einer Triage gemeinsam überlegen, ob sie bereit sind, den nächsten Schritt zu tun, also z. B. den Schritt ins Kompetenzzentrum Arbeit KA, in eine Berufsausbildung oder in ein geeignetes Angebot anderer Institutionen. Im Idealfall haben die Teilnehmenden inzwischen herausgefunden, wo ihre tatsächlichen Stärken und Schwächen liegen, was sie können und was sie wollen – und was sie in Zukunft können wollen! Auch die Coaches sind mittlerweile mit den Teilnehmenden menschlich verbunden, kennen ihre verschiedenen Persönlichkeiten und können gezielt beraten und begleiten. Wer sich für den nächsten Schritt entschliesst, kann weiterhin auf den regelmässigen Kontakt mit seinem Coach zählen; wer noch nicht bereit ist, setzt den Kurs fort, so lange wie nötig.
Warum The Art of Peace™?
Das Programm
- wurde evaluiert (Universität Süddänemark)
- ist niederschwellig, erzeugt kaum Leistungsdruck, findet zu annehmbaren Zeiten statt
- stellt wenige, aber klare und nachvollziehbare Anforderungen (Zeiten, Regeln in der Gruppe, Umgangsformen)
- bietet durch verschiedene Anforderungsniveaus den Anreiz, sich zu steigern und in der Gruppenhierarchie aufzusteigen (Gürtel-System der Kampfkünste)
- bietet eine Tagesstruktur und setzt auf aktive Erlebnisse in einer Gemeinschaft
- hat den/die Einzelne/n ebenso im Blick wie seine/ihre Integration in der Gruppe, mit einer Rund-um-die-Uhr-Ansprechmöglichkeit der Coaches
- funktioniert als «Hilfe zur Selbsthilfe», fördert Respekt, Toleranz und Zusammenhalt
- ist ohne politische oder religiöse Tendenz, stellt keine Bedingungen an Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, sexuelle Orientierung usw., ist offen für «Opfer» wie «Täter»
- fördert die Wahrnehmung physischer und psychischer Ressourcen und Grenzen, stösst Reflexionsprozesse an
- kann helfen, Blockierungen zu überwinden
- ist preisgünstig
Zuweisende Stellen/Kooperationspartner
Institutionen für berufliche und soziale Integration bzw. für die Begleitung von Menschen in prekären Situationen, Sozialdienste, Behörden/Ämter für Kinder- und Erwachsenenschutz, Jugendanwaltschaften, psychiatrische Dienste, Sozialdiakonie, Beges, IV